(Bochum) Am heutigen Donnerstag lud die Kreishandwerkerschaft Ruhr zu ihrem 13. Jahresauftakt ein. Viele Ehrengäste aus Bochum und dem Ennepe-Ruhr-Kreis waren erneut der traditionellen Einladung des HANDWERKS.DER WIRTSCHAFTSMACHT.VON NEBENAN. in den Innovationspark Springorum gefolgt. „Die heutige Veranstaltung bietet Raum, eine kurze Bilanz des vergangenen Jahres zu ziehen, eine Standortbestimmung und eine Definition zukünftiger Aufgaben vorzunehmen und ist eine hervorragende Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und Ansichten zu diskutieren“. Mit diesen Worten eröffnete Kreishandwerksmeister Michael Mauer den Jahresauftakt.
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte anlässlich des Jahresauftakts: „Das Handwerk in Nordrhein-Westfalen ist Motor aus unserer Heimat für unsere Heimat. Aus diesem Grund kann sich das Handwerk auf die Unterstützung der neuen Landesregierung verlassen. Für das starke und innovative Handwerk in Nordrhein-Westfalen mit seinen mutigen Unternehmerinnen und Unternehmern, qualifizierten Beschäftigten und engagierten Auszubildenden werden wir bessere Voraussetzungen für Wachstum und Zukunftschancen schaffen. Dazu werden wir uns auf die Empfehlungen der erfolgreichen Enquetekommission zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand der 16. Wahlperiode stützen. Das Handwerk braucht ideale Rahmenbedingungen, um die Chancen der Digitalisierung erfolgreich zu nutzen. Wir schaffen verlässliche Beratungsstrukturen für den Technologietransfer. Wir setzen uns auch für eine Fortsetzung des Meister-BAföG ein. Darüber hinaus werden wir die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung im Rahmen eines Gesamtkonzepts zur Finanzierung beruflicher und akademischer Bildung sicherstellen.“
Den Festvortrag von Ministerin Ina Scharrenbach einleitend betonte Mauer, dass das Ruhr-Handwerk auf ein von Hochkonjunktur geprägtes Jahr zurückschauen könne. Dies habe die Herbst-Konjunkturumfrage zuletzt eindrucksvoll untermauert. Demnach seien 93 % der befragten Unternehmen mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Weitere 93 % würden auch von einem Positivtrend für 2018 ausgehen.
Ein Plus von sechs Prozent habe das Ruhr-Handwerk zudem bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen zu verzeichnen. Das, so Michael Mauer, gibt es nur im Handwerk! Darauf sei das Ruhr-Handwerk zu Recht stolz.
Den Blick in die Zukunft gerichtet betonte Mauer: „Die noch steigende positive Entwicklung im Handwerk stellt uns vor große Herausforderungen. Nachwuchs und Qualifizierung sind die Themen, die erforderlich sind, um auch zukünftig hohes handwerkliches Niveau für unsere Gesellschaft zu sichern. Eine wichtige Rolle wird hierbei sicherlich auch die Qualifizierung und Integration von Flüchtlingen einnehmen.“
Die Fort- und Weiterbildung solle in den kommenden Jahren einen Schwerpunkt im Wirken der Kreishandwerkerschaft bilden. Die Themenfelder hierfür seien komplex. Exemplarisch nannte Mauer die verstärkte Zusammenarbeit und den Wissenstransfer zwischen den Hochschulen in der Region und dem Handwerk, Vortragsreihen zu aktuellen Entwicklungen wie z.B. zum neuen Werk- und Bauvertragsrecht sowie zu Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.
Handwerk ist kein Selbstläufer, gemahnte Michael Mauer. Insoweit blicke er mit Spannung auf die Umsetzung des erarbeiteten Maßnahmenkatalogs der Enquete-Kommission zum Thema „Zukunft von Handwerk und Mittelstand in NRW“ mit wichtigen Maßnahmen u.a. zur Vergabepraxis und zur Präqualifizierung im Bau- und Vergaberecht.
Auch treibe die angeschlossenen Unternehmen das Thema Dieselfahrverbote um. Eine Aussperrung von Dieselfahrzeugen aus den Innenstädten des Reviers dürfe es nicht geben, da nahezu der gesamte Liefer-, Bau-, und Monteurverkehr dieselbetrieben sei und viele Unternehmen erst nach der Feinstaubdebatte ihren Fuhrpark modernisiert hätten. „Fahrverbote sind unverhältnismäßig", so Michael Mauer. Er appellierte an eine Lösung mit Augenmaß.
Weitere Botschaften des neuen Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Ruhr sind die Bedeutung des Handwerks für Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. Dies gelinge, wenn die Unternehmen zusammenstehen und Flagge zeigen. Hier mache er sich für die Einsetzung sogenannter „Handwerksbotschafter“ insbesondere für den angeschlossenen Ennepe-Ruhr-Kreis stark.
Mit Blick auf die Festrednerin, Ministerin Scharrenbach, lobte er ihre jüngst in der Funke-Mediengruppe geäußerten Gedanken zu „Heimat“ und einer verstärkten Zusammenarbeit der Revierstädte und Gemeinden.
Impressionen des Jahresauftaktes: